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Was ist Mental Load? Ein unsichtbares Problem, das viele Frauen täglich überfordert

Mental Load beschreibt die unsichtbare Denk- und Organisationsarbeit, die vor allem Frauen im Alltag leisten – meist zusätzlich zu Beruf, Familie und Haushalt. Diese mentale Belastung ist oft nicht sichtbar, aber spürbar: als Stress, Reizbarkeit oder Erschöpfung. Besonders Frauen tragen die Verantwortung für To-dos, an die niemand sonst denkt – von Arztterminen über Geburtstagsgeschenke bis zum Wäschetag. Der Begriff ist nicht nur ein feministisches Thema, sondern auch ein zentrales Thema im Bereich Persönlichkeitsentwicklung und mentale Gesundheit. In diesem Artikel erfährst du, was genau hinter Mental Load steckt, warum es so viele Frauen betrifft – und wie du dich endlich davon entlastest.

Was ist Mental Load genau?

Der Begriff „Mental Load“ stammt ursprünglich aus dem englischen Sprachraum und beschreibt die mentale Last, die durch das ständige Denken, Planen und Organisieren im Alltag entsteht – auch dann, wenn wir äußerlich gar nichts tun.

Typische Aufgaben, die zum Mental Load gehören:

  • Daran denken, dass die Kinder nächste Woche einen Ausflug haben – und dass sie neue Schuhe benötigen die dafür geeignet sind.
  • Ständig im Kopf haben, was man zum Essen auf den Tisch stellt, muss ja schließlich schnell gehen und jedem schmecken
  • Den Zahnarzttermin für den  Partner oder Kinder vereinbaren
  • Geschenke für alle Geburtstage im Blick behalten – und natürlich rechtzeitig besorgen

Wichtig: Mental Load bedeutet nicht, dass du mehr tust als andere – sondern dass du ständig für das Funktionieren deines Umfeldes verantwortlich denkst.

Mental Load bei Frauen: Warum sind wir besonders betroffen?

Die Antwort ist leider einfach – und komplex zugleich. Studien und gesellschaftliche Beobachtungen zeigen: Frauen tragen nach wie vor den Löwenanteil der emotionalen und organisatorischen Arbeit, selbst wenn beide Partner berufstätig sind.

Gründe dafür:

  • Tradierte Rollenbilder: Auch in modernen Beziehungen übernehmen Frauen oft „automatisch“ die Verantwortung für Haushalt & Familienleben.
  • Gesellschaftliche Erwartungen: Frauen sollen alles managen – Beruf, Kinder, Haushalt, Beziehung, Selbstfürsorge … und dabei bitte noch gut gelaunt sein.
  • Mangelnde Sichtbarkeit: Viele Männer sehen (oder wollen nicht) die mentale Belastung schlicht nicht – weil sie nie lernen mussten, sie zu tragen.

Zahl des Tages:
Laut einer Studie des ifo-Instituts übernehmen Frauen in heterosexuellen Partnerschaften über 72% der Familienorganisation, selbst wenn sie in Vollzeit arbeiten.

Woran erkennst du, ob du unter Mental Load leidest?

Mental Load ist kein klar abgegrenztes Krankheitsbild, aber es gibt eindeutige Anzeichen dafür, dass du betroffen bist.

Typische Symptome:

  • Du bist ständig erschöpft, obwohl du objektiv gar nicht „so viel gemacht“ hast.
  • Du kannst schlecht abschalten – dein Kopf rattert auch nachts
  • Du bist gereizt oder überfordert – schon kleine Fragen bringen dich aus dem Gleichgewicht.
  • Du hast das Gefühl, dass du für alles verantwortlich und zuständig bist – und niemand sieht das.

Mini-Selbsttest: Bist du betroffen?

✅ Ich erinnere mich an Termine für andere
✅ Ich habe To-do-Listen im Kopf, die nie aufhören
✅ Ich frage mich ständig: „Habe ich was vergessen?
✅ Ich wünsche mir manchmal einfach nur, dass mich jemand entlastet

Wenn du 3 oder mehr Aussagen bejahst, leidest du sehr wahrscheinlich unter Mental Load

Was sind typische Folgen von Mental Load?

Die Auswirkungen reichen weit – von emotionaler Erschöpfung bis zu echten Beziehungskrisen. Wenn dein inneres System ständig „auf Sendung“ ist, leidet irgendwann nicht nur dein Wohlbefinden, sondern auch deine berufliche und private Lebensqualität.

Mögliche Folgen:

Emotional:

  • Reizbarkeit
  • Schuldgefühle
  • Entscheidungsmüdigkeit (Decision Fatigue)

Körperlich:

  • Schlafprobleme
  • Verspannungen
  • Kopfschmerzen

Beziehung:

  • Streit um „Kleinigkeiten“
  • Gefühl von Alleinverantwortung
  • Rückzug und innere Distanz
Was ist Mental Load? So entlastest du dich von unsichtbarer Verantwortung

Mental Load Tipps für euch Frauen: So entlastet ihr euch nachhaltig

Jetzt kommt der wichtigste Teil: Wie wirst du diesen unsichtbaren Rucksack endlich los – oder zumindest leichter?

1. Mach den Mental Load sichtbar

Sprich mit deinem Partner, deinen Kollegen oder deiner Familie. Sag konkret, was du denkst – nicht nur, was du tust.
Tipp: Schreib eine Woche lang mit, was du alles „im Kopf“ hast.

2. Teile Verantwortung – nicht nur Aufgaben

Es reicht nicht, dass du To-dos delegierst – echte Entlastung entsteht erst, wenn andere auch mitdenken.
Beispiel: „Könntest du bitte die Schul-Emails lesen und entscheiden, was wichtig ist?

3. Nutze Tools zur Entlastung

  • Shared Calendar (z.B. Google Calendar)
  • To-do-Apps (z.B. Trello, Notion, Minimalist)
  • Fairplay-Spiel (von Emma und Eve Rodsky – visualisiert Care-Arbeit im Haushalt)

4. Lerne Nein zu sagen

Du musst nicht jede Aufgabe übernehmen – nur weil du es kannst. Setze Grenzen – liebevoll, aber bestimmt.

5. Pflege deine mentale Hygiene

Plane bewusst Phasen ein, in denen du nichts organisierst.
Mini-Coaching-Frage: Was passiert, wenn ich heute mal nichts plane?
(Oft ist die Welt am nächsten Tag immer noch okay 🙂 )

Du möchtest tiefer einsteigen in das Thema Karriere & Business für Frauen?

Unser Karriere & Business Guide wird dich zu weiteren hilfreichen Informationen leiten.

Beispiel aus dem Alltag: „Ich habe einfach alles im Kopf ..“

Stell dir vor:
Laura, 35, zwei Kinder, arbeitet 30 Stunden die Woche. Sie kümmert sich um Geburtstagsgeschenke, packt die Turnsachen, weiß, wann der KiTa-Ausflug ist, kauft ein, putzt, plant Urlaube, denkt an den Elternabend.
Ihr Mann? Sagt: „Sag Bescheid, wenn ich was helfen kann.“

Vorher: Laura organisiert alles, explodiert irgendwann – Streit.
Nachher: Sie erklärt ihm das Prinzip Mental Load, zeigt ihre Notizen. Er übernimmt die Urlaubsplanung vollständig. Ergebnis: Erste Entlastung. Mehr Verständnis.

Solche oder ähnliche Veränderungen sind möglich – durch Kommunikation, Klarheit und eine neue Aufteilung von Verantwortung.

Warum über Mental Load zu sprechen ein Akt der Selbstermächtigung ist

Mental Load ist nicht nur ein Beziehungsthema – es ist ein Thema der Selbstfürsorge. Wenn du beginnst, deine mentale Belastung ernst zu nehmen, trägst du aktiv zu deiner persönlichen Weiterentwicklung bei.

  • Du lernst, dich selbst wichtig zu nehmen
  • Du stärkst deine Kommunikationsfähigkeit
  • Du förderst Gleichberechtigung – im Kleinen und im Großen

Abschließende Worte: Du bist nicht allein – und du darfst entlasten

Mental Load ist real. Er ist belastend. Und er betrifft vor allem Frauen. Aber du musst diese Last nicht länger alleine tragen. Sichtbarkeit, Kommunikation und mentale Hygiene sind erste Schritte, um dich zu entlasten. Und: Es ist völlig okay, nicht alles im Griff zu haben.

👉 Du darfst loslassen. Nicht weil du schwach bist – sondern weil du nicht alles alleine tun musst.

Q & A – Häufige Fragen zum Thema Mental Load

1. Was bedeutet Mental Load einfach erklärt?

Mental Load ist die unsichtbare Denk- und Organisationsarbeit, die oft nicht als „Arbeit“ wahrgenommen wird, aber extrem belastend sein kann.

2. Warum betrifft Mental Load hauptsächlich Frauen?

Weil gesellschaftliche Rollenbilder und Erwartungen Frauen oft automatisch zur Verantwortlichen für Familien- und Alltagsmanagement machen.

3. Wie kann ich Mental Load reduzieren?

Indem du Verantwortung sichtbar machst, neu verteilst, Tools nutzt und dich selbst als Priorität anerkennst.

4. Was ist der Unterschied zwischen Stress und Mental Load?

Stress ist oft akut und körperlich spürbar – Mental Load ist subtiler, aber dauerhaft und mental ermüdend.

5. Gibt es gute Bücher oder Podcasts zu Mental Load?

Ja! Zum Beispiel:

  • „Fair Play“ von Eve Rodsky
  • „Raus aus der Mental Load Falle“ von Patricia Cammarata
  • Podcast: „Das gewünschteste Wunschkind“ (Folgen zum Thema Mental Load)
Du hast Fragen - ixtreme hat die Antworten

Quellen & weiterführende Infos

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Über die Autorin:

Mein Name ist Isabel Unger, ich bin selbstständige Digitalstrategin mit einem klaren Fokus: Sichtbarkeit für Selbstständige & kleine Unternehmen.

Mein Herz schlägt für SEO, Content, Struktur – und dafür, komplexe Dinge so zu erklären, dass sie verständlich und machbar werden.

Auf ixtreme.online teile ich mein Wissen, meine Erfahrung und jede Menge Klartext – ohne Technik-Geschwurbel.

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